LORI ist ein Englischer Setter-Mischling und seit August 2011 bei uns, nachdem ihre Vorgängerin, die ebenfalls gehörlose SUSANNA, im Juli 2011 über die Regenbogenbrücke gehen mußte. Sie hatte einen Lebertumor, der in die Magenwand eingebrochen war. Sie war innerhalb weniger Stunden tot - wir hatten sie noch in die Tierklinik gebracht, aber es war nichts mehr zu machen.
Da Susanna ein so wunderbarer Hund war und sowohl wir als auch Timmi sie so vermißten, haben wir uns dann schon bald nach einer Nachfolgerin umgesehen und wollten auch gerne wieder einem behinderten Tier eine Chance geben. Eine Hündin mußte es sein, da unser Rüde Timmi ja auch da ist und es mit einem Rüden eher Probleme geben kann. Timmi hat auch sehr unter dem Verlust von Susanna gelitten.
Wir fanden Lori auf Tierschutzseiten im Internet (zergportal), in dem speziell Tiere mit Handicap vermittelt werden.
Lori befand sich bereits seit 2 Jahren in einer Pflegestelle bei Heilbronn, war wegen ihrer Taubheit schwer vermittelbar und kommt ursprünglich aus Spanien, wo sie getötet werden sollte.
Da alle "äußeren" Bedingungen stimmten (weibliches Tier, kastriert, vom Charakter nicht dominant, mit anderen Hunden verträglich, kein Welpe), haben wir dann die erforderliche Selbstauskunft ausgefüllt, eine Vorkontrolle bei uns zuhause über einen hiesigen Tierschutzverein organisiert und sind dann mit Timmi nach Bad Wimpfen bei Heilbronn gefahren. Auf einem Spaziergang haben die beiden sich gleich angefreundet, die erste Hürde war geschafft.
Die lange Autofahrt hat Lori mit Bravour durchgestanden. Zuhause bei uns war es dann, als wäre Lori schon immer bei uns gewesen. Unsere "Zeichensprache" scheint sie in einem vorherigen Leben schon gelernt zu haben. Sie ist so bemüht, alles richtig zu machen. Natürlich ist es für sie eine große Hilfe, daß ein anderer Hund schon da ist, an dem sie sich sehr gut orientieren kann.
Lori ist unglaublich lieb und verschmust, verständigt sich auf eine für uns Menschen kaum wahrnehmbare Weise mit Timmi und passt sich einfach nur in unser Rudel ein.
Unsere erste taube Hündin Susanna konnten wir frei laufen lassen, da sie keinen ausgeprägten Jagdtrieb hatte und sie sich immer an uns orientiert hat.
Unser "hörender" Timmi muß IMMER an die Leine, weil er gnadenlos jagd, wenn er eine Spur aufnimmt, er "hört" dann nämlich gar nichts mehr.
Und unsere "neue" taube Hündin Lori ist auch ein Jagdhund, sie hat es vor allem auf Vögel abgesehen, was natürlich auch mit der Zucht zusammenhängt.
Lori muß also auch IMMER an der Leine laufen. Aber eben nicht aufgrund der Taubheit, sondern wegen des Jagdtriebes. Im Vergleich zu dem (zu irgendeinem) Hundeleben in Spanien lebt sie aber hier im Paradies - mehrere Stunden Spaziergang am Tag - gutes Futter, Pflege, Teilnahme am Familienleben .... Einmal in der Woche haben wir für uns eine Stunde auf dem großen Hundeplatz einer Hundeschule gemietet. Dort kann Lori mal ganz frei herumtoben! Und für die "normalen" Spaziergänge in Wald und Feld haben wir nun eine 10-m-Leine, da kann sie genug toben und stöbern.